10. Jahrgang in Bergen-Belsen

Am Mittwoch, 29. Mai 2019, besuchte der gesamte 10. Jahrgang unserer Schule die Gedenkstätte Bergen-Belsen. In vier Gruppen wurden die Schüler*innen in die Geschichte des Lagers eingeführt, nachdem dieser Besuch auch im Religions-/Werte und Normen- sowie im Geschichtsunterricht vorbereitet worden war. Während drei Gruppen die Inhalte in einem Vortrag mehr oder weniger präsentiert bekamen, durfte die vierte Gruppe sich die Themenbereiche Bergen-Belsen als sowjetisches Kriegsgefangenenlager, als Konzentrationslager und als DP-Camp anhand zur Verfügung gestellter Materialien selbstständig erarbeiten. Auch Teile der späteren Führung über das Gelände wurden auf diese Art von Schüler*innen übernommen: das Desinfektionsgebäude, die Latrinen und der ehemalige Appellplatz im so genannten Sternenlager.

Alle Gruppen besuchten die so genannte „Verladerampe“ sowie den Waggon, in dem versucht wird, abzubilden, wie wenig Platz den einzelnen Menschen während der Transporte zugestanden wurde. Hier wurden die unmenschlichen Bedingungen der Deportationen unmittelbar erfahrbar. Da mutete es merkwürdig an, dass nebenbei Soldaten der Bundeswehr auf den Abtransport ihrer Panzer, die auf einen Güterzug verladen waren, warteten und ein Bockwurstauto fröhlich hupend die Soldaten versorgte.

Eine Führung über das Gelände ließ die Grauen erahnen, die hier stattgefunden haben. Die zutiefst unmenschlichen Lebensbedingungen sowie die hygienisch katastrophalen Zustände sind für uns heute unvorstellbar, ebenso wie die Tatsache, dass es immer wieder Zivilisten aus der Umgebung des Lagers gab, die behaupteten, von all dem nichts mitbekommen und gewusst zu haben. Die im Hintergrund zu hörenden Detonationen vom benachbarten Truppenübungsplatz sorgten zusätzlich für eine bedrückende Atmosphäre, die andererseits bestimmt war von Sonnenschein, grüner Natur und Vogelgezwitscher.

Abschließend hatten alle Zeit, sich in der Ausstellung über die Geschichte (z.B. auch über die Strafprozesse gegen die Täter) und einzelne Biographien zu informieren. Auf der Rückfahrt wurde deutlich, dass viele Eindrücke noch einige Zeit lang nachwirken werden.